Einleitung


Einleitung

Hast du, lieber Leser, schon einmal mit brennenden Augen zu den Sternen aufgeblickt, fern der Heimat, zu der keine Brücke führt, die dich hinübertragen könnte auf dieses geliebte Stückchen Erde? Bist du schon einmal im fremden Land abends an den erleuchteten Fenstern eines Hauses vorübergegangen und hast mit verlangenden Augen hineingeblickt, die Menschen um ihre Geborgenheit beneidend, du, der du kein Daheim mehr hattest?
In solchen Stunden weißt du was Heimat ist.
Dann erst merkst du, daß du ein Teil ihrer selbst bist. Dann erst wird dir jedes Fleckchen dieser fernen Erde lieb und kostbar, wenn du auch vorher achtlos daran vorübergegangen bist. Dann wünscht du dir, noch einmal durch die alten Straßen, über die Felder, durch die Wälder streifen zu können, um alle Bilder in dir aufnehmen zu können. - Zu spät! - Was dir dann noch bleibt, ist das unstillbare Sehnen.
Wenn du aber lieber Leser zu den glücklichen Menschen gehörst, die noch eine Heimat besitzen, dann danke aus ganzem Herzen Gott. Vielleicht treibt dich das Schicksal auch einmal hinaus in die Fremde um dann zu erkennen, daß es nichts köstlicheres als die Heimat gibt.
Daher gehe nicht blind umher. Nehme die Heimat mit wachen Sinnen in deine Seele auf Sie spricht überall zu dir, man muß nur hören. Sie tritt überall vor dich, man muß nur sehen. Diese Chronik soll dir Helfer sein Sie soll allen Bewohnern dieses Ortes ihre Heimat näher bringen. Der Jugend soll sie helfen, die Heimat verstehen und lieben zu lernen, sie mit wachen Augen zu durchwandern und Gott für diesen köstlichen Schatz zu danken.
Diejenigen aber, die als Heimatvertriebene in diesen Ort kamen, mögen vieles darin finden, was sie an ihre alte Heimat erinnert.

Schnürpflingen, im Oktober 1950 Kurt Schebesta

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