Jahresrückblick 2014


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

hinter uns liegt sicherlich - zumindest was die gemeindlichen Baumaßnahmen angeht - eines der spannendsten und ereignisreichsten Jahre in der Geschichte der Gemeinde Schnürpflingen. Ehrlich gesagt, ein einfach unglaubliches Jahr.

Lassen Sie mich diese Aussage bitte mit ein paar Zahlen untermauern:
Die Gemeinde hatte im Durchschnitt der letzten 10 Jahren (2004 - 2013) Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils 2,7 Millionen Euro pro Jahr. Das höchste bisherige Haushaltsvolumen resultiert aus dem Jahr 2012 und betrug stattliche 3,3 Millionen Euro. Dieses Ergebnis wird nun wohl um deutlich über eine Million Euro überschritten.
Wir rechnen im Jahr 2014 mit einem Haushaltsvolumen i.H. von nie möglich gehaltenen 4,6 Millionen Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 40 % zum Rekordjahr 2012; zum Durchschnitt der letzen 10 Jahre gar von über 70 %. Unfassbar!

Bevor wir den Blick aber auf das kommunale Schnürpflinger Geschehen richten, gestatten Sie mir bitte einen kurzen Rückblick auf die wichtigsten weltpolitischen Ereignisse im zurückliegenden Jahr 2014.

Leider gab es wieder viele schockierende Ereignisse und Bilder, die uns in ihren Bann gezogen haben. Beispielhaft seien hier die schreckliche Ebolaepidemie in Westafrika, die bislang mehr als 5000 Menschenleben kostete, die Krimkrise und die Kämpfe in der Ostukraine erwähnt. Aber auch aus Nahost erreichten uns wieder schreckliche Nachrichten von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“, die Mitte des Jahres im Irak und Syrien ein Kalifat ausrief sowie aus dem Gazastreifen, wo im Krieg zwischen Palästinensern und Israelis nach Angaben der UNO mindestens 2.200 Menschen starben.

Das Jahr 2014 war aber auch ein Jahr des Gedenkens. Vor 100 Jahre begann der 1. Weltkrieg, der zu Recht als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird. Vor 75 Jahren begannen die Schrecken des 2. Weltkrieges. Der Mauerfall jährte sich im vergangenen Jahr zum 25. Male. Der Fall der Mauer und die damit überwundene Teilung ist für uns alle nach wie vor ein Symbol für Friede, Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Ebenfalls zum Symbol für diese Werte ist die siebzehnjährige Malala Yousafzai geworden, die am 10. Oktober mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Sie setzt sich seit Jahren für die schulische Bildung der weiblichen Bevölkerung Pakistans ein und wurde bei einem Attentat der Taliban im Jahr 2012 schwer verletzt.

Selbstverständlich gab es aber im Jahr 2014 auch positive Nachrichten. Das sportliche Highlight aus deutscher Sicht war natürlich der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien:
13. Juli, Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro. WM-Finale, Deutschland gegen Argentinien, 113. Minute. Toni Kroos passt auf den durchstartenden André Schürrle, der den Ball zu Mario Götze an die Grenze des Fünfmeterraums schlägt. Götze nimmt den Ball gekonnt mit der Brust an und hämmert ihn mit einem Seitfallzieher ins gegnerische Tor. Argentinien kann nicht mehr ausgleichen, Deutschland ist Weltmeister, das vierte Mal nach 1954, 1974 und 1990. Zum ersten Mal überhaupt ist es einem europäischen Team gelungen auf dem amerikanischen Kontinent den WM-Pokal zu gewinnen.


Nun wollen wir aber unseren Blick zurück auf die Geschehnisse in unserer Gemeinde lenken. Das Jahr 2014 war nämlich in vielerlei Hinsicht für unsere Gemeinde ein denkwürdiges Jahr:

Besonders geprägt war das zurückliegende Jahr in Schnürpflingen von einer Vielzahl von größeren Baumaßnahmen, die sich teilweise über mehrere Jahre erstreckten und nun abgeschlossen werden konnten.

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Die sicherlich größte und wichtigste Baumaßnahme im Jahr 2014 in unserer Gemeinde war der Neubau des Kindergartens mit Kinderkrippe. Nachdem am 18. Juli 2013 der symbolische Spatenstich stattfand und am 29. November 2013 das Richtfest gefeiert wurde, konnte die Einrichtung exakt dem Zeitplan entsprechend am 1.9.2014 eröffnet werden.

Die gesamte Bevölkerung konnte sich am Tag der offenen Tür am 12.10.2014 ein Bild von unserem neuen Kindergarten machen. Die sehr positiven Reaktionen der Besucher haben gezeigt, dass die Entscheidung, einen neuen Kindergarten zu bauen, die absolut richtige war. Das Bauprojekt kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Die Funktionsräume sind lichtdurchflutet und laden förmlich zum Spielen bzw. Verweilen ein. Mit dem durch eine Faltwand abtrennbaren Mehrzweckraum wurden weitere Raumkapazitäten geschaffen und auch bei der Ausstattung wurde auf Qualität und einen hohen Spielwert für die Kinder geachtet. Die von den Eltern mitgestaltete Außenanlage bietet neben abwechslungsreichen Spielmöglichkeiten viel Platz zum Spielen und Toben. Das Highlight der Außenanlage ist aber sicherlich unser kleines Vesperhäuschen, welches aus Abbruchholz erstellt wurde.

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Insgesamt, so denke ich, können wir schon festhalten, dass wir mit dem Neubau des Kindergartens mit Kinderkrippe über Jahre hinweg eine tolle und qualitativ hochwertige Einrichtung geschaffen haben, an der wir alle bzw. vor allem unsere Kinder noch viel Freude haben werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Beteiligten, die beim Neubau mitgewirkt haben, herzlich bedanken. Ganz besonderer Dank gebührt hier neben unserer Elternschaft für das tolle Engagement bei den Umzügen und vor allem bei der Gestaltung der Außenanlage unseren Erzieherinnen, die trotz teilweise schwierigen Bedingungen auch in der Übergangszeit jederzeit einen pädagogisch wertvollen Kindergartenbetrieb aufrecht erhalten haben. Auch bei Fragen rund um den Neubau und der Aktualisierung und Neuerarbeitung von pädagogischen Konzepten wurden von Seiten unserer Erzieherinnen keine Mühen gescheut. Besonders möchte ich mich in diesem Zusammenhang bei unserer ehemaligen Leiterin Eleonore Aich und unser neuen Leiterin Sarah Honis bedanken.

Die offizielle Einweihung des Kindergartens findet am Sonntag, 19. April 2015 statt.

Hier ein paar statistische Daten zum Kindergartenneubau:

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Eine weitere große und wichtige Baumaßnahme war die Erschließung des 2. Bauabschnitts des Baugebiets „Bihlafinger Weg“. Insgesamt wurde die Bebauung von ca. 1,6 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche durch 19 Wohnhäuser ermöglicht. Das Plangebiet wurde verkehrstechnisch über einen neuen Anschluss an die K 7369 (Ammerstetter Straße) an das überörtliche Straßennetz angeschlossen. Dieser Anschluss wurde über die geplante Erschließungsstraße mit dem bereits hergestellten Anschluss an der K 7365 (Hauptstraße) verbunden. Somit wurde eine Verknüpfung des bereits erschlossenen 1. Bauabschnittes mit dem Wohngebiet Aischbach (östlich der K 7368) gewährleistet.

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Aus Kostengründen wurde der dringend notwendige Bau eines Gehwegs entlang der Ammerstetter Straße nun im Zusammenhang mit der Erschließungsmaßnahme des Baugebiets realisiert.

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Der neue Gehweg verbindet das vor ca. 10 Jahren erschlossene Baugebiet „Aischbach III“ mit dem Gehweg entlang der Hauptstraße. Somit wurde eine wichtige und notwendige Verbindung des bestehenden Wohngebiets zum Rathaus, zur Schule und zum Kindergarten geschaffen. Nicht zuletzt wurde auch eine Verbindung zu den Bushaltestellen, die im Zuge des Gehwegausbaus neu und behindertengerecht angelegt wurden, hergestellt.
Die Gesamtkosten der Neuanlage des Gehwegs mit einer Länge von knapp 175 Meter inklusive der Neuasphaltierung der Kreisstraße beliefen sich auf ca. 155.000,00 Euro.
Erfreulicherweise wurde dem Antrag der Gemeinde auf einen Zuschuss aus dem Landesförderprogramm LGVFG (Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) i.H. von 59.000,00 Euro entsprochen. Zudem trägt der Landkreis die Kosten der Sanierung der Kreisstraße in Höhe von ca. 20.000,00 Euro.

Im Zuge der Erschließung des Baugebiets „Bihlafinger Weg“ bzw. des Gehwegausbaus, aber auch im Zusammenhang mit der Verlegung von Nahwärmeleitungen durch die Betreiber wurden der Eichenweg sowie Teile des Schleifwegs neu asphaltiert. Beide Straßen waren stark sanierungsbedürftig und so konnten durch das zeitliche Zusammenlegen mehrerer Maßnahmen die Baukosten reduziert werden.

Mit dem Nahwärmeanschlusses des Mehrzweckgebäudes und vor allem der Grundschule und der Weihungstalhalle wurde auch die komplette Heizungssteuerung der Gebäude ausgetauscht. Vor allem die Heizungsanlage der Vereinsräume im Untergeschoss der WTH war marode und hatte einen auf Dauer nicht tolerierbaren Hang zur Eigendynamik. Insgesamt war die Steuerungs- und Pumpentechnik veraltet und wurde nun auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Gemeinde verspricht sich mit der Ertüchtigung und Modernisierung u.a. auch eine deutliche Reduktion der Energiekosten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die Fachleute nun die noch bestehenden Abstimmungsprobleme in den Griff bekommen.

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Mit der Generalsanierung der Toilettenanlage der Grundschule ging ein langgehegter Wunsch der Schnürpflinger Grundschulkinder, deren Eltern und auch der Lehrerschaft in Erfüllung. Die bisherigen Toiletten stammten zu großen Teilen noch aus dem Baujahr der Schule. Ein Zuschussantrag beim Ausgleichstock, den die Gemeinde für die Maßnahme gestellt hatte, wurde erfreulicherweise mit einem Betrag i.H. von 20.000,00 Euro bewilligt.
Die Sanierungsmaßnahme umfasste die Gewerke Abbrucharbeiten, Estricharbeiten, Sanitäranlagen, Elektroarbeiten, Gipserarbeiten, Fliesenarbeiten, Malerarbeiten, Türarbeiten und die Lieferung und Installation der Sanitärkabinen.
Die Maßnahme wurde in den Herbstferien begonnen und konnte in den Weihnachtsferien abgeschlossen werden, so dass die Kinder nun eine toll, mit Liebe zum Detail gestaltete, hygienische und zeitgemäße Toilette vorfinden.

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Bei der Jagdgenossenschaft Schnürpflingen stand zum 01.04.2014 die Neuverpachtung des gemeinschaftlichen Jagdbezirks an.
Der gesamte Jagdbezirk umfasst eine Fläche von 747 ha, davon ca. 48 ha Wald und ca. 699 ha Feldfläche.
Dieser gesamte Jagdbezirk wurde schon vor Jahrzehnten in 2 Jagdbögen aufgeteilt.
Aufgrund der enorm gestiegenen Wildschadensanmeldungen mit hohen jährlichen Wildschadenszahlungen zeigte der derzeitige Pächter eines Jagdbogens wenig Interesse an einer Fortsetzung des Pachtvertrags.
Neuer Pächter des Jagdbogens um Schnürpflingen und Ammerstetten ist nun Herr Oliver Berstecher aus Achstetten. Der Jagdbogen um Beuren wurde erneut an die Fugger’sche Zentralverwaltung verpachtet.

Am 25. Mai 2014 fanden die Europawahl und die Kommunalwahlen statt. Bei letzterer war neben dem Kreistag auch der Gemeinderat in Schnürpflingen zu wählen. Insgesamt stellten sich 12 Personen zur Wahl. Ich möchte mich bei allen Kandidaten und auch bei den bisherigen Gemeinderäten für die Bereitschaft und den Mut, im kommunalen Bereich Verantwortung zu übernehmen, ganz herzlich bedanken. Aus dem bisherigen Gremium schieden mit Elisabeth Sproll, Edgar Lau, Franz Regenbogen und Franz Schneider 4 Gemeinderäte aus.

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Neu- bzw. wiedergewählt wurden (in alphabetischer Reihenfolge) Sibille Aich, Georg Aubele, Thomas Hertle, Harald Kerler, Sonja Rafensteiner, Andreas Schlau, Martin Schneider, Rainer Schneider, Reinhold Speidel und Werner Völk.

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Neben neuen Gemeinderäten gab es mit Sarah Honis, Petra Diebold und Josef Rafensteiner letztes Jahr gleich 3 Neueinstellungen bei der Gemeinde. Sarah Honis wurde zum 1.9.2014 als neue Leiterin des Kindergartens eingestellt. Einen Monat später hat Petra Diebold ihren Dienst ebenfalls im Kindergarten angetreten. Sie ist zu 45 % teilzeitbeschäftigt und arbeitet in der neuen Kinderkrippengruppe und der Ganztagesgruppe. Mit Josef Rafensteiner konnten wir zum 1.9.2014 unseren neuen Bauhofleiter begrüßen. Er ist Nachfolger von Georg Aich, der zum 1.12.2014 seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat.

Neben den aufgezählten Ereignissen und Maßnahmen gab es selbstverständlich noch eine Vielzahl weiterer nennenswerter Begebenheiten in unserer Gemeinde. Für viele Höhepunkte sorgten wieder unsere Vereine und sonstige Veranstalter mit ihren Konzerten, Events und Veranstaltungen. Hierfür möchte ich mich im Namen der Bürgerschaft recht herzlich bedanken. Des Weiteren möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die durch ihr Wirken, ihre Ratschläge, ihr Zutun oder ihr Zutrauen mit dazu beigetragen haben, die Gemeinde weiterzuentwickeln. Wir als relativ kleine Gemeinde sind wirklich auf jeden Einzelnen von Ihnen angewiesen.

Die statistischen Zahlen aus dem Einwohnermeldeamt

  2014 Vorjahr 2013
Geburten 12 11
Eheschließungen 7 10
Sterbefälle 5 10
Einwohnerzahl (31.12) 1325 1332


Zum Ende meiner Ausführungen möchte ich mich auch noch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde bedanken. Durch ihren Einsatz tragen sie dazu bei, die Lebensqualität hier in Schnürpflingen zu erhalten und auszubauen. Dass wir eine attraktive Gemeinde sind, beweisen nicht zuletzt die vielen Bewerbungen auf unsere neuen Bauplätze.

Ein Jahreswechsel bringt auch immer die Möglichkeit mit sich, in unserer hektischen Zeit kurz innezuhalten, um das Vergangene Revue passieren zu lassen. Jeder von uns wird das Jahr aus seiner individuellen Sicht beurteilen und versuchen, das Gute ins neue Jahr mitzunehmen und das weniger Gute hinter sich zu lassen. Das wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Herzen.

Zusätzlich wünsche ich Ihnen allen für das Jahr 2015 viel Erfolg, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Gottes Segen.

Ihr Michael Knoll
Bürgermeister

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