Bürgermeister Häberle


Presseartikel in der Südwest Presse

Für ihn habe es 24 Jahre lang in Schnürpflingen "gepasst", sagt der scheidende Bürgermeister Manfred Häberle. Bis heute fasziniert ihn das ehrenamtliche Engagement in der Holzstockgemeinde.

Als Jugendlicher und Student spielte er Gitarre, ging auf Rockkonzerte und war im VW-Bus von Skandinavien bis Marokko unterwegs. Bürgermeister werden? "Nie im Leben habe ich daran gedacht", sagt der Schnürpflinger Amtsinhaber Manfred Häberle rückblickend. Er war im Februar nach 24 Amtsjahren nicht mehr angetreten. Seine angeschlagene Gesundheit - dem 56-Jährigen ist ein Gleichgewichtsorgan ausgefallen - hatte ihn dazu bewogen.

Häberles Lebensplan sah eher den Dienst in einer sozialen Organisation vor, wie dem Katharinen-Hospital in Stuttgart, wo er sich als Berufsanfänger um rechtliche Fragen, Zuschüsse und Liegenschaften kümmerte. Auf den Geschmack kam er in seinen sieben Jahren als Ortsvorsteher von Dellmensingen. Als im benachbarten Schnürpflingen die Bürgermeisterstelle ausgeschrieben war, bewarb er sich. Die Wahl war somit eher zufällig, die Größe mit damals 1000 Einwohnern jedoch gewünscht: "Eine größere Kommune, in der der Bürgermeister vor allem repräsentiert, wäre nie in Frage gekommen. Hier wurde ich ohne Krawatte akzeptiert, als Mensch unter Menschen und Bürger unter Bürgern." Dass es von Anfang an "gepasst" hat, liege vielleicht auch an Häberle und Schnürpflingen, die wie für einander gemacht klängen. "Noch schwäbischer geht es kaum", meint der gebürtige Ulmer schmunzelnd.

In drei Amtszeiten hat Häberle für die 1340 Einwohner große Gemeinde einiges bewegt: Die Liegenschaften über und unter der Erde sind in Schuss, noch notwendige Sanierungen vorbereitet und die Finanzen geordnet. Vieles wäre nicht so gelungen, wenn dort das ehrenamtliche Engagement nicht derart groß geschrieben würde:"Wie die Leute von jung bis alt mitmachen, fasziniert mich bis heute." Großes Lob auch an den Gemeinderat, der über alle Zusammensetzungen hinweg kritisch, aber stets konstruktiv mitgemacht habe: "So etwas stärkt einem ungemein den Rücken." Nun steht der Rückzug an. Ungern, denn Häberle war Bürgermeister mit Leib und Seele. Zunächst werde er sich ganz um seine Gesundheit kümmern, danach um eine etwas weniger zeitintensive Arbeit.

Franz Glogger

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