Bürgermeister Häberle tritt nicht mehr an


Presseartikel in der Südwest Presse vom 23.10.2009

Bürgermeister Häberle tritt nicht mehr an

Wahl in Schnürpflingen am 28. Februar 2010

Manfred Häberle wird nicht mehr um das Amt des Bürgermeisters in Schnürpflingen kandidieren. Gesundheitliche Gründe seien ausschlaggebend.

FRANZ GLOGGER

Manfred Häberle wird in Schnürpflingen nicht mehr ums Bürgermeisteramt kandidieren.

Schnürpflingen Das Bedauern war den Schnürpflinger Gemeinderäten zu Beginn der öffentlichen Sitzung am Mittwochabend noch anzusehen. Kurz zuvor hatte ihnen Bürgermeister Manfred Häberle in nichtöffentlicher Sitzung mitgeteilt, dass er bei der im kommenden Frühjahr anstehenden Wahl nicht mehr kandidieren werde. Seine aktuelle Amtszeit endet am 31. März.

Die Gründe für seinen Rückzug erläuterte Häberle auch im öffentlichen Teil der Sitzung. Seine seit eineinhalb Jahren angeschlagene Gesundheit zwinge ihn, einen Gang zurückzuschalten. Es sei eine seiner schwierigsten Lebensentscheidungen gewesen. "Ich musste mich aber zu einer Entscheidung durchringen. Nun ist sie gefallen", sagte der 55-Jährige sichtlich bewegt. Er habe einsehen müssen, "dass ich nicht mehr ganz der bin, der ich mal war".

Eine große Rolle habe die Erkenntnis gespielt, dass für Schnürpflingen und ähnliche Gemeinden - der Ort zählt 1350 Einwohner - die nächsten Jahre "von existentieller Bedeutung" seien. Aufgrund der demografischen Entwicklung seien große Anstrengungen notwendig, um Einrichtungen wie Kindergarten und Grundschule am Ort zu behalten. "Für Gemeinden unserer Größe heißt das kämpfen, für einen Bürgermeister Einsatz über das normale Maß hinaus", sagte Häberle.

Eine besondere Aufgabe für Schnürpflingen sei die Entwicklung im Ortsinneren: Baulücken schließen, ehemalige landwirtschaftliche Anwesen anderweitig nutzen. "So etwas erledigt man nicht vom Schreibtisch aus, sondern ist zeit- und arbeitsintensiv", stellte Häberle fest. Außerdem sei er annähernd 24 Jahre im Amt: "Demokratie lebt auch vom Wandel. Nach einer so langen Zeit schaden neue Ideen nicht."

Einschließlich der Ausbildung ist Häberle seit 39 Jahren im öffentlichen Dienst beschäftigt, davon sieben Jahre als Ortsvorsteher von Dellmensingen. Zurücklehnen könne und wolle er sich noch nicht ("Dazu bin ich nicht der Typ"), eben nur kürzertreten.

Die Gemeinderäte äußerten Verständnis. "Wir nehmen die Entscheidung mit größtem Bedauern zur Kenntnis. Persönlich bin ich sehr betroffen, akzeptiere aber auch den Entschluss, der Gesundheit Vorrang zu geben", sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Sproll. Häberle habe stets vollen Einsatz für Schnürpflingen gebracht, dabei Gemeinderäte, Vereine und bürgerschaftliches Engagement motiviert. Bei Meinungsverschiedenheiten habe er stets ausgleichend gewirkt, seine Bilanz sei einfach "super".

Die Gemeinde sei praktisch schuldenfrei und verfüge über alle notwendigen Einrichtungen, sagte Elisabeth Sproll weiter. Darin sehe sie gute Voraussetzungen, tatkräftige Bewerber um das Bürgermeisteramt zu gewinnen. Diese können ihre Kandidatur vom 19. Dezember bis 1. Februar 2010 im Schnürpflinger Rathaus einreichen. Gewählt wird am 28. Februar, die Stichwahl würde am 14. März stattfinden.


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