Sitzungsbericht vom 11. Juni 2012


1. Baugesuche
Dem Neubau eines Einfamilienhauses im Kenntnisgabeverfahren, Turmstraße 1 wurde zugestimmt.

2. Vergabe der Erweiterung der Beschallungsanlage für die Weihungstalhalle
Da die bisher vorhandene Beschallungsanlage in der Weihungstalhalle in keiner Weise mehr den heutigen Anforderungen entsprach und in einigen Teilen durchaus auch als funktionsunfähig bezeichnet werden dürfte, hat sich der Gemeinderat schon in der Sitzung vom 20.04.2011 für den Kauf einer neuen Anlage entschieden. Den Auftrag erhielt die Fa. MLP-Systems aus Kirchbierlingen. Im Betrieb der Anlage hat sich nun herausgestellt, dass die Funkmikrophone für Veranstaltungen mit Rednerpult nur bedingt geeignet sind. So muss der Redner beim Betrieb der Funkmikros relativ nah ans Mikro stehen. Zudem ist der Mikrohalter nicht flexibel, so dass dieser von Rednern mit unterschiedlicher Körpergröße nur schwerlich verstellt werden kann. Insofern hat der Gemeinderat entschieden, dass insbesondere für Veranstaltungen mit Rednerpult ein kabelgebundenes Mirko beschafft wird, welches dann an eine neu zu installierende Buchse unterhalb der Bühne angeschlossen werden kann. Somit muss die Bühne nicht zwangsläufig zum Betrieb des Mikros geöffnet werden. Desweiteren wurde vor allem von Seiten des Fußballvereines der Wunsch geäußert, die Lautsprecher in den Umkleidekabinen und im Foyer wieder zuschalten zu können. Hierfür muss im Regieraum ein weiterer Verstärker installiert werden. Alles in allem kostet die Aufrüstung der Anlage ca. 1.200,00 Euro.

3. Information zur Verbandshauptschule Staig - Eventueller Antrag auf Schulartänderung zur Gemeinschaftsschule
Schon im April fand eine GVV-Bürgermeisterbesprechung im Kreisschulamt in Biberach mit dem Leiter des Kreisschulamtes Herrn Mäder bezüglich der Weiterentwicklung der Verbandshauptschule Staig statt. Die Ergebnisse daraus wurden in einer nichtöffentlichen Verbandsversammlung im Mai mit den Verbandsräten des Gemeindeverwaltungs-verbandes, der Träger der Schule ist, besprochen.

Da die Anmeldungen zur 5. Klasse nach Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung besorgniserregend zurückgehen, muss die Verbandshauptschule definitiv weiterentwickelt werden. Im Jahr 2009 wurden bekanntlich im Land Werkrealschulen gegründet. Voraussetzung war damals eine durchgehende Zweizügigkeit, welche ohne Kooperationspartner in Staig leider nicht erreicht wurde. Insofern konnte damals unsere Verbandshauptschule mangels Kooperationspartner nicht Werkrealschule werden. Durch den Regierungswechsel in Stuttgart änderte sich die Situation nun allerdings deutlich. Der Titel „Werkrealschule“ kann nun theoretisch durch eine „Kooperation auf dem Papier“ mit Dietenheim, die darauf abzielt die 10. Klasse in Dietenheim abzuhalten, erreicht werden. Dies ist allerdings für unsere Schüler keine wirkliche Alternative.

Eine echte 10. Klasse erhält die Verbandshauptschule nur, wenn sich 16 Schülerinnen und Schüler hierfür anmelden. Diese Anzahl an Schülern ist nur sehr schwer zu erreichen. Dieses Jahr hat kein einziger Schüler entsprechendes Interesse signalisiert.

Eine weitere Möglichkeit, die Schule weiterzuentwickeln wäre, einen Antrag auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule zu stellen.

Nach den derzeitigen politischen Vorgaben versteht die Landesregierung Bildungspolitik als einen Prozess, der von unten wächst. Bürgermeister Michael Knoll zitierte aus einer Präsentation der Landesregierung, in der das Wesen der Gemeinschaftsschule definiert wird:

„Die Gemeinschaftsschule ist eine leistungsstarke und sozial gerechte Schule, die sich sowohl am Leistungsprinzip als auch am Prinzip der Chancengleichheit orientiert. Die Gemeinschaftsschule ist eine Schule mit inklusivem Bildungsangebot, in der sowohl Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen und in ihren Begabungen gefördert werden.

Alle Bildungsstandards (in Staig: Hauptschule und Realschule) werden angeboten und die Schülerinnen und Schüler sollen bestmöglich nach ihren individuellen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Interessen gefördert werden. Dazu bietet die Gemeinschaftsschule eine anregende Lernumgebung an, in der voneinander und miteinander zielorientiert gelernt wird und wo selbstverantwortlich geforscht, gearbeitet, gespielt, gelacht und gefeiert werden kann.

Kurz: Die Gemeinschaftsschule ist ein Lebens- und Erfahrungsraum, in dem sich Persönlichkeiten entwickeln können, die in unserer Gesellschaft ihren Platz finden wollen und können. Schülerzentrierte Lern- und Unterrichtsformen sollen ermöglichen, dass sich ein Maximum an individuellen Lernprozessen mit einem Optimum an gemeinsamem Lernen verbindet. Darüber hinaus findet eine Orientierung an der Berufs- und Lebenswelt statt und der enge Kontakt mit den Eltern wird zum Wohl der Kinder regelmäßig gepflegt.“

Neben den baulichen Voraussetzungen, die zweifelsohne gegeben sind, ist Voraussetzung zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule, eine durchgehende Zweizügigkeit. Charme der Lösung wäre, dass dann ein echter Realschulabschluss angeboten werden könnte. Anhand der geborenen Kinder in den 4 Mitgliedsgemeinden wäre bei einer eher zurückhaltend prognostizierten Übergangsquote von 50 v.H. die geforderte Zweizügigkeit leicht zu erreichen.

Das Lehrerkollegium steht der Einrichtung einer Gemeinschaftsschule mehrheitlich aufgeschlossen gegenüber.

Im Gremium ergab sich eine lebhafte Diskussion über den Sinn und Unsinn einer Gemeinschaftsschule. Definitiv einig ist man sich aber, dass die Schule dringend weiterentwickelt werden muss, um nicht Gefahr zu laufen, diese in ein paar Jahren wg. Schülermangels schließen zu müssen. Da die Gemeinschaftsschulen, wie auch die Werkrealschulen an keinen Schulbezirk gebunden sind, laufen den Hauptschulen die Schüler davon und praktizieren somit die oft zitierte „Abstimmung mit den Füßen“.

Insofern beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Umbau des Schulkonzepts in eine Gemeinschaftsschule in der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbands Kirchberg-Weihungstal zu vertreten.

In der öffentlichen Sitzung, die am 13. Juni 2012 in der Mensa der Verbandshauptschule stattfand, hat sich die Verbandsversammlung als Schulträger dann auch mit der Schulartänderung befasst. Das Staatliche Schulamt Biberach sowie Herr Rektor Röhm haben über den gegenwärtigen Sachstand und die zu bewältigenden Aufgaben im Hinblick auf eine Schulartänderung referiert.

Es wurde einstimmig beschlossen, einen Antrag auf Änderung der Schulart in eine Gemeinschaftsschule zu stellen.

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